Kinderarbeit
UN startet Internationales Jahr zur Abschaffung der Kinderarbeit 2021
152 Millionen Kinder sind aktuell von Kinderarbeit betroffen. In den letzten zehn Jahren ist Kinderarbeit um 38 Prozent gesunken, aber die COVID-19 Pandemie trägt erheblich zur Verschlechterung der Situation bei. Nur gemeinsames und entschlossenes Handeln kann diesen Trend umkehren.

Das Internationale Jahr wurde in einer Resolution der UN-Generalversammlung 2019 einstimmig beschlossen. Hauptziel ist es, dass Regierungen, alles Notwendige auf den Weg bringen, um das Ziel 8.7 der Nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (SDGs) zu erreichen:
Alle Mitgliedstaaten sollen umgehend wirksame Maßnahmen zur Beseitigung von Zwangsarbeit, moderner Sklaverei und Menschenhandel ergreifen. Darüberhinaus sind die Staaten gefordert, die schlimmsten Formen von Kinderarbeit zu beseitigen und zu verbieten, dies umfasst auch die Rekrutierung und den Einsatz von Kindersoldaten. Bis 2025 soll Kinderarbeit in jeglicher Form beendet sein.
Am 21. Januar wird das Internationale Jahr im Rahmen einer virtuellen Veranstaltung eröffnet durch den Generaldirektor der ILO, Guy Ryder, die UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore, den Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi und Amar Lal, Überlebender und Aktivist der Kinderarbeit. Im Verlauf des Jahres 2021 sollen unterschiedliche Veranstaltungen ins Bewußsein rufen, dass immer noch eines von zehn Kindern weltweit betroffen ist.
Die gemeinsame Initiative der ILO und der Alliance 8.7 soll Institutionen und Einzelpersonen auf der ganzen Welt ermutigen, konkrete Maßnahmen zur Beseitigung von Kinderarbeit in 2021 auf den Weg zu bringen. Alle sind aufgerufen, ihre Ideen, die sogenannten Action Pledges bis zum 30. März einzureichen und die konkreten Aktionen im Laufe des Jahres durch Videos, Interviews, Blogs und Wirkungsberichte zu dokumentieren.
In den letzten 20 Jahren wurden fast 100 Millionen Kinder aus Kinderarbeit befreit, so dass die Zahl von 246 Millionen im Jahr 2000 auf 152 Millionen im Jahr 2016 gesunken ist.
Kinderarbeit hat keinen Platz in der Gesellschaft. Sie raubt Kindern ihre Zukunft und hält Familien in Armut.""
Guy Ryder, ILO Director-General
Die COVID-19 Pandemie hat ohnehin schon gefährdete Bevölkerungsgruppen zusätzlich in Armut getrieben und jahrelange Fortschritte im Kampf gegen Kinderarbeit zunichte gemacht. Schulschließungen haben die Situation verschlimmert, und Millionen von Kinden arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen. Die Pandemie hat besonders Kinder anfälliger für Ausbeutung gemacht.
"Es gibt keinen Platz für Kinderarbeit in der Gesellschaft", sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder. "Sie beraubt Kinder ihrer Zukunft und hält Familien in Armut. Dieses Internationale Jahr ist eine Aufforderung für Regierungen, aktiv zu werden und das Ziel 8.7 der Nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen. Das gelingt nur, wenn die Regierungen ganz konkrete Maßnahmen ergreifen, um Kinderarbeit endgültig zu beseitigen. Unter den Bedingungen von COVID-19 kann der erreichte Fortschritte zunichte gemacht werden. Deshalb muss die Weltgemeinschaft ihre Ziele und Versprechen jetzt mehr denn je einlösen."
Das Internationale Jahr dient als Vorbereitung für die V. Globale Konferenz zur Beseitigung von Kinderarbeit (VGC), die 2022 in Südafrika stattfindet und die einen weiteren Meilenstein in der Beseitigung von Kinderarbeit in all ihren Formen bis 2025 sowie der Abschaffung von Zwangsarbeit, Menschenhandel und moderne Sklaverei bis 2030 setzen soll.
Die ILO hat sich in ihrer 100-jährigen Geschichte für die Abschaffung von Kinderarbeit eingesetzt. Eine der ersten Konventionen, die ihre Mitglieder verabschiedeten, war die zum Mindestalter in der Industrie.
Die Organisation ist Partner der Allianz 8.7, einer globalen Partnerschaft, die sich zum Ziel gesetzt hat, Zwangsarbeit, moderne Sklaverei, Menschenhandel und Kinderarbeit weltweit zu beseitigen, wie in den Zielen für nachhaltige Entwicklung 2030 dargelegt.