Nachhaltige Entwicklungsagenda 2030

Nachhaltige Entwicklungsagenda für 2030: Wichtiger Durchbruch für die Welt der Arbeit

"Die einstimmige Zustimmung der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen zur nachhaltigen Entwicklungsagenda 2030 gibt der internationalen Gemeinschaft den notwendigen Antrieb, um die enormen Herausforderungen für die Menschheit und unseren Planeten - besonders mit Blick auf die Welt der Arbeit - gemeinsam anzupacken."

Nachricht | 4. August 2015
Genf (ILO News) – Die Internationale Arbeitsorganisation, ILO begrüßt die neue nachhaltige Entwicklungsagenda 2030, auf die sich die 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen geeinigt haben, als bedeutenden Durchbruch für die Welt der Arbeit.

Die Entwicklungsagenda 2030 enthält 17 nachhaltige Entwicklungsziele und 269 Indikatoren und legt das Fundament für den Gipfel der Staats- und Regierungschef bei den Vereinten Nationen vom 25. bis 27. September, auf dem die Agenda offiziell verabschiedet werden soll.

„Transforming our World: The 2030 Agenda for Sustainable Development“
wird die Milleniumsentwicklungsziele ersetzen und im nächsten Jahr beginnen. Die Vision von menschenwürdiger Arbeit für Alle zieht sich durch das gesamte Dokument. Es beinhaltet Zielsetzungen zur „Förderung von dauerhaftem, inklusivem und nachhaltigem Wirtschaftswachstum, produktiver Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für Alle“.

Die Agenda enthält Vereinbarungen zur Jugendbeschäftigung, Abschaffung von Kinder- und Zwangsarbeit, Verbesserungen von Qualifikationen und Ermächtigung von Frauen sowie Steigerung von Produktivität und produktiver Beschäftigung.

Die 2030-Entwicklungsagenda bekräftigt, fundamentale Freiheiten für alle zu verteidigen, zu respektieren und zu fördern und die Bedeutung von sozialer Sicherheit sowie den positiven Beitrag von Migranten zu inklusivem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung anzuerkennen.

„Die ILO hat in den letzten Jahren mit Regierungen und Arbeitgeber- und Arbeitnehmerdelegierten, multilateralen Organisationen und der Zivilgesellschaft sehr hart gearbeitet, um das Ziel „Menschenwürdige Arbeit für Alle“ ins Zentrum von inklusivem Wachstum und nachhaltiger Entwicklung zu stellen“, sage ILO-Generaldirektor Guy Ryder.

„Es ist eine gute Nachricht, dass diese Forderung nun ein integraler Bestandteil der neuen universellen Agenda für nachhaltige Entwicklung ist. Die einstimmige Zustimmung der Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen gibt der internationalen Gemeinschaft den notwendigen Antrieb, um die zukünftig enormen Herausforderungen für die Menschheit und unseren Planeten, - besonders mit Blick auf die Welt der Arbeit - gemeinsam anzupacken.“

„Die ILO steht  bereit, gemeinsam mit unseren Konstituenten und in Partnerschaft mit den Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit, die ehrgeizigen Ziele, die so wichtig für mehr soziale Gerechtigkeit sind, zu erreichen,“ fügte Guy Ryder hinzu.

Nach dem „ILO World Employment and Social Outlook“ waren im Jahr 2014 geschätzte 201 Millionen Menschen arbeitslos, dies sind 30 Millionen mehr als vor Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise im Jahr 2008. Jugendliche sind überproportional betroffen, mit fast 74 Millionen (im Alter zwischen 15 und 24 Jahren) Arbeitslosen im vergangenen Jahr.

Bis zum Jahr 2030 will die Entwicklungsagenda volle und produktive Beschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle Frauen und Männer, Jugendliche und Personen mit Behinderungen und gleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit erreichen. Insbesondere zielt sie darauf ab, innerhalb von fünf Jahren den Anteil von Jugendlichen zu reduzieren, die weder in Arbeit noch in Aus- oder Weiterbildung sind und zwar durch Entwicklung und Umsetzung einer globalen Strategie für Jugendbeschäftigung.

Unter den Zielen zur Förderung eines inklusiven Wachstums und menschenwürdiger Arbeit ist die Unterstützung von Unternehmertum, Kreativität und Innovation und die Anregung zur Formalisierung und Wachstum von mikro- klein- und mittegroßen Unternehmen.

Die Agenda steht für die Verteidigung von Arbeitsrechten und für sichere und geschützte Arbeitsumwelten für alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, einschließlich Migranten, darunter insbesondere Frauen und Menschen, die in prekären Beschäftigungsverhältnissen arbeiten.

Sofortige und wirksame Maßnahmen zur Abschaffung von Zwangsarbeit, das Ende der modernen Sklaverei und Menschenhandel wurden ebenso formuliert. 21 Millionen Menschen befinden sich derzeit in Zwangsarbeit.

Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verpflichten sich, das Verbot und die Abschaffung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit umzusetzen und Kinderarbeit in allen Formen bis zum Jahr 2025 abzuschaffen. Die ILO schätzt, dass 169 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen sind.