Zusammenfassung

Der Wert systemrelevanter Arbeit

Ende März 2020 lebten 80 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern mit verpflichtenden Betriebsschließungen. Überall auf der Welt verließen jedoch Menschen in den ungewohnt stillen Städten und Gemeinden ihr sicheres Zuhause, um zur Arbeit zu gehen. Sie, die sogenannten systemrelevanten Arbeitskräfte, produzierten, verteilten und verkauften Nahrungsmittel, reinigten Straßen und Busse, um die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen, gewährleisteten die öffentliche Sicherheit, beförderten lebenswichtige Waren und Arbeitskräfte und versorgten und heilten Kranke.

Die COVID-19-Pandemie hat deutlich gemacht, wie sehr die Gesellschaft – in guten wie in schlechten Zeiten – auf systemrelevante Arbeitskräfte angewiesen ist, aber auch, welch geringe Wertschätzung die meisten systemrelevanten Berufe erfahren, was Bedenken hinsichtlich der Bestandsfähigkeit dieser wichtigen Tätigkeiten aufkommen lässt, insbesondere angesichts der Wahrscheinlichkeit künftiger Schocks. Dieser Bericht plädiert für eine Neubewertung der Tätigkeiten systemrelevanter Arbeitskräfte und für höhere Investitionen in systemrelevante Sektoren mit dem Ziel, ihrem wirtschaftlichen und sozialen Beitrag umfassender Rechnung zu tragen. Dies ist eine der wichtigsten politischen Lehren, die aus der COVID-19-Pandemie zu ziehen sind. Schließlich hat jedes Land ein ureigenes Interesse daran, seine Resilienz gegenüber größeren Störungen und Krisen, gleich welcher Art, zu stärken.