Alliance 8.7 Supply Chain Action - Group Strategic Workshop in Berlin

Am 21. Juni 2017 kamen in Berlin Vertreter von Regierungen, Sozialpartnern und Zivilgesellschaft zusammen, um über die nächsten Schritte der im Februar 2017 in Wilton Park, Großbritannien, ins Leben gerufene Alliance 8.7 Supply Chain Action zu beraten. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Umsetzung des Entwicklungsziels 8.7 der 2030 Agenda zur Beseitigung von Kinder- und Zwangsarbeit. Ausgerichtet wurde der Workshop von der ILO gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Die internationale Gemeinschaft hat sich verpflichtet, bis 2025 jegliche Formen der Kinderarbeit zu beseitigen. Zwangsarbeit, Menschenhandel und moderne Sklaverei soll es ab spätestens 2030 nicht mehr geben. Im September 2016 wurde zu diesem Zweck ein globales Bündnis gegründet: die Allianz 8.7.

Das Ausmaß ist erschreckend. Insgesamt 168 Millionen Kinder arbeiten weltweit, 85 Millionen von ihnen in den schlimmsten Formen. Von den 21 Millionen Zwangsarbeitern sind 5,5 Millionen Kinder. Die große Mehrheit wird sexuell ausgebeutet. Auch in der Landwirtschaft arbeiten viele unter menschenunwürdigen Bedingungen. Die Zahlen verdeutlichen die dringende Notwendigkeit einer breiten Allianz, um das Problem weltweit zu beheben.

Die ILO hat bei der Umsetzung dieser Ziele Initiative ergriffen und den Vorsitz der Arbeitsgruppe zu globalen Lieferketten übernommen. Der strategische Workshop in Berlin am 21. Juni 2017 brachte zentrale Akteure aus 14 Ländern aller Regionen zusammen, um über konkrete nächste Schritte zu beraten. Eingeladen hatten ILO und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS). Finanziert wurde die Veranstaltung durch die Regierungen der USA und der Niederlande.

Nach einer kurzen Einführung von Dr. Annette Niederfranke, Direktorin ILO Vertretung in Deutschland, wurde im ersten Panel von Seiten der Bundesregierung und Sozialpartnern der Rahmen gesetzt. Neben Susanne Hoffmann, Abteilungsleiterin für Europäische und Internationale Beschäftigungs- und Sozialpolitik, ESF im BMAS sprachen Claudia Menne, Deutscher Gewerkschaftsbund Bundesvorstand, und Paul Noll, stellvertretender Abteilungsleiter Bundesvereinigung der Arbeitgeber.

Über die Arbeit der Alliance 8.7 Supply Chain Action Group berichtete Beate Andrees, Chief Fundamentals Branch, ILO. Die mehr als 50 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Industrie- und Entwicklungsländern erörterten dann in parallelen Workshops Fragen rund um Datenerhebung, Forschungsmethoden, Capacity Building Maßnahmen, Schlüsselstaaten und Wege der besseren Zusammenarbeit.