Communiqué der G7-Staats- und Regierungschefs

ILO begrüßt Verpflichtungen der G7-Staats- und Regierungschefs

Die neuen Verpflichtungen der G7-Staats- und Regierungschefs in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter, die Bekämpfung der Inflation, des Klimawandels und die Unterstützung eines gerechten Übergangs zu einer nachhaltigen und integrativen Zukunft wurden von der ILO begrüßt.

Pressemitteilung | 29. Juni 2022
© G7
Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) hat die im Communiqué der G7-Staats- und Regierungschefs enthaltenen Verpflichtungen begrüßt, in enger Zusammenarbeit mit anderen internationalen Partner*Innen zusammenzuarbeiten, um globale Herausforderungen anzugehen, darunter die wachsende Ungleichheit, die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter, die steigenden Lebenshaltungskosten, den Klimawandel, die Pandemievorsorge und die Notwendigkeit eines gerechten Übergangs („Just Transition“) zu einer nachhaltigen und integrativen Zukunft.

Das Communiqué der G7-Staats- und Regierungschefs, das am Ende ihres jährlichen Gipfels veröffentlicht wurde, bekräftigte ihre Zusage, der Ukraine als Reaktion auf die Aggression Russlands weitreichende Unterstützung zukommen zu lassen, und spiegelt damit den Standpunkt wider, den der Verwaltungsrat der ILO Anfang des Monats eingenommen hat.

In seiner Rede auf dem G7-Gipfel sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder: "Die Ungleichheit in der Welt nimmt unter den Auswirkungen von Pandemien und Konflikten rapide zu. Und wir wissen, dass das derzeitige Ausmaß an Ungleichheit der Nährboden für künftige Konflikte ist".

Ryder verwies sowohl auf die zunehmenden Unterschiede zwischen Industrie- und Entwicklungsländern als auch auf die wachsende Ungleichheit innerhalb der Länder, vor allem in Bezug auf die Geschlechter. Er forderte konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Geschlechtergerechtigkeit, darunter die Aufnahme der Geschlechtergerechtigkeit als ausdrückliches politisches Ziel, eine finanziell besser ausgestattete und gerechtere Pflegewirtschaft, Fortschritte bei der Lohngleichheit und der geschlechtsspezifischen Diskriminierung am Arbeitsplatz sowie die Ausweitung des allgemeinen Sozialschutzes.

Im abschließenden Communiqué der G7 wurde die Bedeutung der Einhaltung der Menschenrechte und der internationalen Arbeitsnormen der ILO in den globalen Lieferketten sowie die Bekämpfung der Zwangsarbeit hervorgehoben.

Die ILO begrüßt die Zusage der Staats- und Regierungschefs, das Handeln auf dem Weg zu einem universellen Sozialschutz für alle bis 2030 im Einklang mit dem „Global Accelerator for Jobs and Social Protection for a Just Transition“ des UN-Generalsekretärs zu beschleunigen.

Darüber hinaus sprachen sich die Staats- und Regierungschefs für die Dreigliedrige Grundsatzerklärung der ILO über multinationale Unternehmen und Sozialpolitik (MNE-Erklärung) aus und hoben den G7-Fahrplan für sichere und gesunde Arbeit in einer umweltfreundlichen Wirtschaft hervor (von den G7-Arbeitsministern auf ihrer Tagung im Mai 2022 vereinbart). Sie bekräftigten ihr Engagement für einen besseren Arbeitsschutz entlang der globalen Lieferketten, u. a. durch die Unterstützung des Vision Zero Fund, einer Multi-Stakeholder-Initiative, um gemeinsam auf dem Weg zu einer Arbeitswelt frei von arbeitsbedingten (tödlichen) Unfällen, Verletzungen und Krankheiten in globalen Lieferketten voranzukommen. Sie betonten auch die Bedeutung einer engen Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern (Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen).

Auf dem Gipfel wurde eine ständige Arbeitsgruppe für Beschäftigung innerhalb der G7 eingerichtet.

Die Staats- und Regierungschefs der G7 trafen sich vom 26. bis 28. Juni 2022 in Elmau, Deutschland, unter deutschem G7-Vorsitz. Der Gruppe schlossen sich die Staats- und Regierungschefs von Argentinien, Indien, Indonesien, Senegal und Südafrika an.