ILO: Start and Improve Your Business

Start and Improve Your Business Programm der ILO nun auch im Irak

Das Start and Improve Your Business Programm der ILO weitete momentan mit Hilfe der GIZ das Programm im Iraq aus. Ein Bericht aus der Arbeit vor Ort.

Nachricht | 8. Dezember 2020
Es bedarf manchmal nur wenige Stellschrauben, um kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) wettbewerbsfähig zu machen und damit gute Arbeitsbedingungen zu schaffen. Immerhin schaffen KMU weltweit die meisten Arbeitsplätze.

Das Start and Improve Your Business Programm der ILO weitete momentan mit Hilfe der GIZ das Programm im Iraq aus. Ein Bericht aus der Arbeit vor Ort.

Kleine- und Mittlere Unternehmen (KMU) sind für die Welt der Arbeit unerlässlich. Schätzungen der ILO aus dem Jahr 2019 zu Folge, sind 70% der Arbeitsplätze weltweit auf KMU zurückzuführen. Der Anteil an Arbeitsplätzen in diesen Segmenten von Unternehmen ist in Entwicklungs- und Schwellenländern sogar oft höher. Dies hängt auch damit zusammen, dass immer noch 60% der Arbeitsplätze informell angeboten werden. Kleinstunternehmen sind eine große Chance für lokale Arbeitsmärkte: sie sind teilweise Sektor spezifisch sehr stark vertreten, in OECD Ländern machen sie mehr als 60% des BIP aus und sie stellen häufiger Menschen ein, die schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt haben.

KMU sind für die Zukunft der Arbeit von entscheidender Bedeutung, nicht nur für die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Wirtschaftswachstum, sondern auch für die Förderung von Innovation und Wettbewerb. Große Unternehmen können jedoch mehr in Ausbildung und Ausrüstung investieren, höhere Löhne zahlen und bessere Arbeitsbedingungen bieten und damit KMU in Bezug auf Produktivität und Qualität der Beschäftigung überflügeln. Gerade in Entwicklungsländern führt dieses Produktivitätsgefälle zu niedrigen Einkommen, Informalität der Arbeit und einer schlechten Wachstumsleistung der KMU.

Genau hier setzt das Start and Improve Your Business (SIYB) Programm der ILO an. Es ist das größte Programm zur Entwicklung von Unternehmertum  weltweit. Seit 30 Jahren hilft das Programm Menschen, kleine Unternehmen aufzubauen und deren Produktivität zu verbessern. Mit über 300 Trainern und 650 weiteren Partnern, die Module unterrichten, wird das Programm selbst in entlegenen Regionen angeboten. Mit über 15.000.000 Teilnehmenden ist das Modul heute in über 40 Sprachen verfügbar und damit niedrigschwellig zugänglich und skalierbar – so nun auch im Irak.

Im Irak werden drei Komponenten des Programms angeboten: ein Kurs zur Generierung von Business Ideen, ein Kurs zum Start des eigenen Unternehmens und eines, welches sich auf die Verbesserung von Unternehmensoperationen spezialisiert. Das Projekt wird 50 Teilnehmende in den Kursmodulen unterrichten, sodass diese das Training wiederum anderen Interessierten näherbringen können. Die Idee hinter SIYB ist, dass es auch dann weiter unterrichtet wird, wenn die Programmzeit der ILO-GIZ Kooperation endet.

Zuletzt musste auf Grund der COVID-19 Pandemie das Trainingsmaterial online zur Verfügung gestellt werden, um die Weiterführung des Programms zu gewährleisten. So konnten erste Schulungen auch unter den veränderten Bedingungen Ende November beginnen. Bald sollen auch potentiell Interessierte in Ausbildungszentren angesprochen und geschult werden. Zum einen sollen final die Dienstleister zur Unterstützung von Unternehmen gestärkt werden, und die Trainings langfristig selbst anbieten. Zum anderen soll es kurdischen Existenzgründerinnen und Existenzgründern direkt helfen, ihre Pläne von eigenen Privatunternehmen zu verwirklichen.