Virtueller globaler ILO-Gipfel

Virtueller ILO-Summit zur Arbeitswelt nach COVID-19

Führende Persönlichkeiten aus aller Welt diskutierten über Strategien zum Wiederaufbau der Welt der Arbeit nachdem die COVID-19-Pandemie die Schwachstellen offengelegt hat: Fehlender sozialer Schutz, informelle Wirtschaft, Ungleichheit und Klimawandel.

Nachricht | 13. Juli 2020
Genf (ILO News) – ILO-Generaldirektor Guy Ryder würdigte das Engagement und die Entschlossenheit führender Staats- und Regierungschefs für den Aufbau einer menschenwürdigen Arbeitswelt als Kernelement der Erholung von der COVID-19 Pandemie.

Zum Abschluss des Weltgipfels zu den Folgen der COVID-19 Pandemie für die Arbeitswelt resümierte der ILO-Generaldirektor:

"Die ILO bietet bewährte und wichtige Instrumente, um die Arbeitswelt wieder auf die Beine zu stellen", sagte Guy Ryder. "Einige sind uns sehr vertraut, wie zum Beispiel der soziale Dialog und die internationalen Arbeits- und Sozialstandards. Darüberhinaus müssen wir neue Ansätze auf den Weg bringen. Die Jahrhunderterklärung zur Zukunft der Arbeit bietet ein solches Instrumentarium. Sie wird als Fahrplan dienen, um den Weg nach vorn zu finden".

Staats- und Regierungschefs sowie führende globale Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertreter nahmen an dem dreitägigen globalen virtuellen Summit vom 7. bis 9. Juli teil. Der Gipfel war die bisher größte Online-Veranstaltung von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und Regierungen und mit  Beiträgen von WHO, IWF, WTO, OECD sowie dem UN Generalsekretär.

UN-Generalsekretär António Guterres resümiert "Dieser globale Gipfel ist eine Gelegenheit für Regierungen, Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter, überzeugende Antworten zu geben.“

Die Erholung von der Krise sei keine Wahl zwischen Gesundheit oder Arbeitsplätzen und  Wirtschaft. Die Bereiche seien vielmehr miteinander verbunden. „Wir werden entweder an allen Fronten gewinnen oder an allen Fronten scheitern" sagte Guterres und ergänzte:

"Wir verfügen bereits über ein starkes Fundament für Maßnahmen und Lösungen - die Erklärung zum 100-jährigen Bestehen der ILO sowie die Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030 und  Ziel 8 der nachhaltigen Entwicklungsziele zu menschenwürdiger Arbeit und Wirtschaftswachstum. Gemeinsam können wir gestärkt aus dieser Krise hervorgehen, mit menschenwürdigen Arbeitsplätzen und einer besseren, gerechteren und grüneren Zukunft für alle".

"Unsere Systeme, Arbeitsplätze, Lebensgrundlagen und die Wirtschaft sind miteinander verflochten", stellte Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fest. "Die WHO fordert Regierungen, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen im Gesundheitssektor auf, starke und nachhaltige nationale Programme für die Sicherheit und den Gesundheitsschutz der Beschäftigten im Gesundheitswesen zu entwickeln. Gemeinsam haben wir die Pflicht, diejenigen zu schützen, die uns schützen"

Auf dem Summit wurden die umfangreichen Strategien zur Bewältigung der Krise in der Arbeitswelt erörtert:
  • Bedürfnisse der Menschen, die ohne sozialen Schutz und in der informellen Wirtschaft arbeiten.
  • Die Notwendigkeit, Armutsbekämpfung, Gleichberechtigung und Klimawandel ins Zentrum des Erholungsprozesses zu stellen.
  • Stärkung der internationalen Gemeinschaft zur Umsetzung der UN-Agenda 2030 .
  • Förderung produktiver Vollbeschäftigung im Gleichklang mit nachhaltigen Unternehmensstrategien. 
Eingeleitet wurde der Gipfel vom 1. bis 2. Juli mit virtuellen regionalen Veranstaltungen zu Afrika, Amerika, den Arabischen Staaten, dem asiatisch-pazifischen Raum sowie Europa und Zentralasien. Vertretungen von Regierungen, Arbeitgeber-und, Arbeitnehmerorganisationen diskutierten die enormen Auswirkungen der Pandemie auf ihre Volkswirtschaften, Arbeitsmärkte und Gesellschaften und tauschten sich über die unterschiedlichen nationalen Reaktionsstrategien aus.

Die Schlussfolgerungen flossen in den Summit der Staats- und Regierungschefs ein. Der letzte Tag des Weltgipfels war den Konstituenten der ILO gewidmet – ein Forum für Ministerinnen und Minister sowie Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen aus den 187 Mitgliedstaaten der ILO. Im Zentrum stand der Austausch über die Jahrhunderterklärung der ILO als Impulsgeber für Maßnahmen zur Erholung der Arbeitsmärkte und zum Aufbau einer besseren Arbeitswelt.