G20-Arbeits- und Beschäftigungsministertreffen in Bad Neuenahr

G20-Arbeitsministertreffen in Bad Neuenahr

G20-Arbeitsminister verabschieden gemeinsame Erklärung zu beschäftigungspolitischen Fragen

Nachricht | 19. Mai 2017

 

Arbeitsminister der G20-Länder  in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz)
© G20 Germany www.g20ewg.org 2017
Bad Neuenahr (ILO news) – „Mit der Verabschiedung der gemeinsamen Erklärung zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit mit nachhaltigem Wachstum und für Entwicklung leisten die G20 Arbeitsminister einen bedeutenden Beitrag“, sagte ILO-Generaldirektor Guy Ryder zum Abschluss des Treffens in Bad Neuenahr.

 

Den Vorsitz der Konferenz hatte Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Guy Ryder betonte, „die Erklärung unterstreicht die Forderung nach Beschäftigung, nachhaltigem Wachstum und guter Gestaltung der Sozialpolitik damit die Globalisierung allen zugute kommt. Die genannten Instrumente schaffen in G20-Ländern Möglichkeiten, um in der Welt der Arbeit und einer sich schnell wandelnden Weltwirtschaft zu bestehen. Ziel ist es, mehr Arbeitsplätze mit besseren Arbeitsbedingungen zu schaffen“.

Zum Thema „Zukunft der Arbeit“ betonten die Arbeitsminister, dass technologischer Fortschritt, Digitalisierung, Globalisierung, demographischer Wandel und veränderte Anforderungen in der Arbeitswelt unsere Arbeitsmärkte grundlegend verändern, was  neue Herausforderungen und Möglichkeiten schaffe. Sie verabschiedeten detaillierte Politikempfehlungen zur Gestaltung der Zukunft der Arbeit in den Bereichen Weiterbildung, soziale Sicherung, sozialer Dialog, regionale Programme und nachhaltige Unternehmen.

„Die G20 machen heute einen großen Schritt nach vorne, damit sich die Veränderungen zum Guten bewegen und alle Menschen erreichen. Ich freue mich auf das aktive Engagement der Arbeitsminister bei der Jahrhundertinitiative der ILO zur Zukunft der Arbeit“, sagte Guy Ryder.

Der ILO-Generaldirektor begrüßte auch einen bedeutenden finanziellen Beitrag der Regierungen von Deutschland und Norwegen zum Vision Zero Fund. Der Fund wurde ins Leben gerufen, um die weltweit inakzeptabel hohe Anzahl an Arbeitsunfällen, Berufskrankheiten und Todesfällen bei der Arbeit durch Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit in globalen Lieferketten zu verringern.

Ein weiteres Thema der G20-Arbeitsministerkonferenz war die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Frauen zur Reduzierung des gender gap hinsichtlich Entgeltgleichheit und Erwerbsquote. Guy Ryder kommentierte, dass „die Empfehlungen eine integrierte Agenda zur gegenseitigen Verstärkung von Maßnahmen aufzeigen, die eine schnelle Verbesserung für Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bringt und für alle von Interesse sind“.

Die Minister diskutierten auch über Ansätze, menschenwürdige Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten zu verbessern. Der ILO-Generaldirektor begrüßte die Initiative und betonte die Bedeutung von globalen Lieferketten für inklusives Wachstum und Entwicklung. Die G20 Staaten haben eine gemeinsame Verantwortung, gute Arbeitsbedingungen zu unterstützen, die Privatwirtschaft dürfe die geltenden Arbeitsstandards nicht unterschreiten. Mechanismen zur Durchsetzung der ILO-Normen müssen gestärkt werden.

Die Minister kamen darin überein, dass Beschäftigung eine zentrale Rolle bei der dauerhaften Integration der mehr als 130 Millionen Migranten sowie weiterer fünf Millionen Flüchtlinge und einer Vielzahl zurückgekehrter Migranten in den G20 Staaten spiele. Guy Ryder kommentierte die umfangreichen politischen Handlungsempfehlungen mit den Worten: „Ich denke, dass die G20 Staats- und Regierungschefs Ihr Bemühen nach einem Konsens bei diesem Thema gutheißen und unterstützen werden.“