G20 Gipfel

ILO Generaldirektor begrüßt das Engagement der G20 Staats- und Regierungschefs im Kampf gegen menschenunwürdige Arbeit und Ungleichheit am Arbeitsplatz

Guy Ryder sieht die G20 Staaten in der Pflicht, den Arbeitsmarkt und Chancengleichheit durch inklusives Wachstum zu fördern

Nachricht | 5. September 2016
ILO Generaldirektor Guy Ryder bei G20-Gipfel in Hangzhou, China

HANGZHOU, China (ILO News) – ILO Generaldirektor Guy Ryder hat das Engagement der G20 Staaten im Kampf gegen menschenunwürdige Arbeit und Ungleichheit am Arbeitsplatz begrüßt.

„Die Staatsoberhäupter der G20 Staaten haben offen über die ökonomischen und politischen Risiken gesprochen, welche durch schwaches Wachstum und schlechte Berufsaussichten verursacht werden“, sagte er am Ende des zweitägigen Gipfels in Hangzhou.

„Die Vereinbarungen des Gipfels in Hangzhou sind erste Anzeichen eines Politikwechsels als Antwort auf geringes Wachstum, hohe Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung, Ungleichheiten und anhaltende, schnelle, strukturelle Veränderungen am Arbeitsplatz“.

Das Communiqué verpflichtet die G20 Staaten,  „ durch wirtschaftliches Wachstum alle Länder, alle Menschen und vor allem Frauen, Jugend und benachteiligte Gruppen zu fördern, und qualitativ hochwertiger Arbeit zu generieren, sodass Ungleichheit und Armut bekämpft werden und niemand zurück bleibt.“

Eine nachhaltige Entwicklung stärkt zudem den Arbeitsmarkt, seine Institutionen und Strategien zur Förderung menschenwürdiger Arbeit u.a. durch höheres und nachhaltiges Lohnwachstum, insbesondere für Einkommensschwache.

In seiner Rede auf dem G20 Gipfel betonte Herr Ryder die Notwendigkeit, die globale, vernetzte Weltwirtschaft schnell und inklusiv zu entwickeln und warnte vor den negativen Konsequenzen, sollte man scheitern.

Guy Ryder sprach auf dem Gipfel auch die hohe Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung an, sowie den Trend stagnierender Einkommen und Ungleichheit am Arbeitsplatz. Jugendarbeitslosigkeit stieg in den letzten Jahren und wird in 2016 bis zu 13,1% erreichen. Mit 71 Mio. jungen Arbeitslosen weltweit wäre damit ein historischer Tiefpunkt erreicht.

Die Folgen sind abnehmender Konsum, geringe Investitionen, Druck auf die öffentlichen Finanzen und langsames Wachstum. Diese Entwicklungen begünstigen soziale Spannungen, insbesondere bei jungen Männern und Frauen, die in das Arbeitsleben starten wollen, und stärken nicht zuletzt extreme politische Strömungen. Dies schwächt die Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt, und verhindert Vielfallt.

Die G20 Staaten haben hier eine besondere Verpflichtung, diese Trends rückgängig zu machen und eine  Führungsrolle zu übernehmen. Der G20 Aktionsplan kann für nachhaltige Entwicklungsprozesse eine Schlüsselrolle sein.

Ryder verwies auf die Erklärung der G20 Arbeitsminister, Armut (trotz Arbeit), Diskriminierung, schlechte Arbeitsstandards und wachsende Ungleichheiten zu bekämpfen. Die Stärkung von Mindestlöhnen und der Aufbau von sozialem Basisschutz sind zentrale Punkte für die zukunftsorientierte Gestaltung von Arbeit.

Ryder beglückwünschte China zu dem Erfolg, Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Vorfeld des Gipfels in die Vorbereitungen mit einbezogen zu haben:  „Es kann nicht genug unterstrichen werden, wie wichtig sozialer Dialog bei der Umsetzung von globalen Abkommen hin zu nachhaltigen Lösungen ist“.