Offizieller Besuch

Die Schweiz ruft die IAO dazu auf, sich den künftigen Herausforderungen in der Arbeitswelt zu stellen

Johann Schneider-Ammann, Ehrengast bei der Eröffnung der 105. Internationalen Arbeitskonferenz, setzte sich für eine starke IAO ein, die auf die raschen Entwicklungen in der Arbeitswelt reagiert.

Pressemitteilung | 30. Mai 2016
Der Generaldirektor der IAO, Guy Ryder (rechts) begrüßt den Schweizer Bundespräsident Johann Schneider-Ammann (links).
GENF (ILO Nachrichten) – Am ersten Tag der 105. Sitzung der Internationalen Arbeitskonferenz rief der Schweizer Bundespräsident, Johann Schneider-Ammann, die Mitglieder der IAO dazu auf, sich entschlossen einer Reflexion über die Zukunft der Arbeit zu stellen und sich entsprechende Mittel zu geben, um eine zentrale Rolle in der Diskussion über notwendige Massnahmen angesichts der laufenden Entwicklungen spielen zu können.

„ Ich lade Sie dazu ein, den nötigen Mut und die Innovation zu beweisen, damit die IAO in Zukunft über ein kohärenteres und solideres Normenwerk verfügt … (und) damit die IAO ihr Mandat für soziale Gerechtigkeit im 21. Jahrhundert vollumfänglich wahrnehmen kann“ , sagte der Bundespräsident und verwies auf die Absicht der Schweiz, sich voll in die Festlichkeiten des hundertjährigen Jubiläums der IAO im Jahre 2019 und die gleichzeitig lancierte Reflexion über die Zukunft der Arbeit einzubringen.

Er erinnerte an die Rolle der Schweiz seit der Gründung der IAO und die gemeinsamen Werte beider in Hinblick auf die soziale Gerechtigkeit.

Die Zukunft der Arbeit in der Beschäftigung Jugendlicher liegt."

Johann Schneider-Ammann, der Schweizer Bundespräsident
„Die Schweiz ist stolz, dass sie einen Beitrag dazu leisten konnte, dass der Mensch nicht mehr nur als Produktionsfaktor betrachtet wird. Durch die menschenwürdige Arbeit hat die IAO den Menschen als zentralen Pfeiler der wirtschaftlichen Aktivität definiert“, betonte er.

In seiner Rolle als Schweizer Bundespräsident sowie Minister für Wirtschaft und Arbeit hob Schneider-Ammann die von den Schweizern gemeinsam geteilten Werte hervor, die zu einem Wirtschaftswachstum beitragen, das menschenwürdige Arbeitsplätze schafft.

Er verwies vor allem auf die gesamtwirtschaftliche und institutionelle Stabilität, einen effizienten sozialen Dialog, Wirtschaftsfreiheit, Ausbildung und Innovation, einen integrierenden Sozialschutz als Träger einer Sozialpartnerschaft zwischen verantwortlichen Akteuren in der Arbeitswelt.

Schneider-Ammann erinnerte daran, dass die Zukunft der Arbeit in der Beschäftigung Jugendlicher liegt und betonte die Notwendigkeit, in Grund- und Berufsausbildung zu investieren, die „den Zugang zu qualifizierter, produktiver und dauerhafter Beschäftigung erleichtern. Hier sei ein aktiver Beitrag der Unternehmen nötig, um eine rasche Integration junger Menschen in den Arbeitsmarkt zu erleichtern.

Die Schweiz und die IAO haben vieles gemeinsam. Wir teilen Grundwerte wie Offenheit, Dialog und Menschenwürde."

Johann Schneider-Ammann
Um die IAO besser auf die mit der Zukunft der Arbeitsplätze verbundenen strategischen Herausforderungen vorzubereiten, insbesondere das immer stärkere Gewicht der digitalen Wirtschaft, forderte Schneider-Ammann die Mitglieder der IAO dazu auf, „nötigen Mut und Innovation zu beweisen“. Er schlug in diesem Zusammenhang vor, den Weltbeschäftigungspakt zu aktualisieren, den die IAO auf der Internationalen Arbeitskonferenz 2009 angenommen hatte.

In seiner Begrüssungsrede für den Bundespräsidenten lobte der Generaldirektor der IAO, Guy Ryder, das starke Engagement der Schweiz in seiner Organisation: „Die Schweiz und die IAO haben vieles gemeinsam. Wir teilen Grundwerte wie Offenheit, Dialog und Menschenwürde“.

Vereinbarung zwischen der Schweiz und der IAO

Der Besuch von Bundespräsident Schneider-Ammann auf der Internationalen Arbeitskonferenz ging mit der Unterzeichnung einer Vereinbarung einher, die das Engagement der Schweiz in der IAO zur Bekämpfung der Armut sowie der Förderung menschenwürdiger Arbeit im Dienste von Frieden und Sozialpartnerschaft stärkt.

Die Schweiz wird Projekte der IAO zur Förderung der wirtschaftlichen Produktivität und Sicherung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen für Migranten in Entwicklungs-und Schwellenländern unterstützen.

Diese werden auch Klein- und Mittelbetriebe nachhaltig fördern und auf den internationalen Wettbewerb vorbereiten. Sie fördern zudem aktiv die IAO-Programme zur Arbeitsmigration und -rekrutierung, um den Beitrag der Wanderarbeitnehmer zu einer nachhaltigen Entwicklung zu stärken.