Migration nach Europa: ILO Generaldirektor Guy Ryder ruft zu dauerhaften und rechtstaatlichen Lösungen im Sinne der Migranten auf

Der Generaldirektor der ILO ruft angesichts des Schiffsunglücks im Mittelmeer zu verstärkten Maßnahmen auf, um weitere Katastrophen zu verhindern.

Pressemitteilung | 23. April 2015
Niemand kann angesichts der Tragödie im Mittelmeer gleichgültig bleiben. Ich drücke mein tiefes Mitgefühl für die Familien all derer aus, die durch die jüngsten Katastrophen am letzten Wochenende ihr Leben verloren haben.

Konfrontiert mit den Reisen der Verzweifelten, muss die globale Gemeinschaft den Mut zum Handeln finden.

Der Todeszoll dieser lebensgefährlichen Versuche, auf der Suche nach Sicherheit, Würde und einer menschenwürdigen Existenzgrundlage nach Europe zu gelangen, ist im letzten Jahr immens gewachsen. Es wird erwartet, dass die Zahl der gefährlichen Überfahrten in den nächsten Monaten ansteigen wird. Was muss noch geschehen, bevor die notwendigen Maßnahmen umgesetzt werden?

Die Entscheidung der europäischen Außen- und Innenminister in dieser Woche für die Annahme eines 10 Punkte Plans des Gemeinsamen Rates der europäischen Außen- und Innenminister zu stimmen, ermutigt mich und stärkt das Handeln der EU, um Leben auf See zu retten. Dies ist aber nur ein Anfang.

Diese humanitäre Krise erfordert unser sofortiges Eingreifen, Leben müssen gerettet werden. Aber selbst, wenn wir diese immense Herausforderung bewältigen, können wir die tiefen sozio-ökonomischen Ursachen nicht ignorieren, die Menschenhandel und Schleuserwesen hervorbringen.

Es wird keine schnellen Lösungen geben. Die Elemente eines wirksamen Vorgehens beinhalten: Die Schaffung von mehr und besseren Jobs in den Herkunftsländern; die Möglichkeiten, entsprechend der Arbeitsmarktbedürfnisse, auf regulärem Wege Europe zu erreichen; die Erleichterung von Familienzusammenführung und eine bessere Übersicht über Rekrutierungsmechanismen. Es werden klare Antworten an vielen Fronten benötigt.

Auf der Suche nach dauerhaften Lösungen müssen alle Beteiligten einbezogen werden, einschließlich der Arbeitsministerien, Gewerkschaften und Arbeitgeberorganisationen. Die ILO hat diesen Dialog in der Fair Recruitment Initiative und in nationalen und regionalen politischen Prozessen vorgelebt.

Die ILO steht zusammen mit der Europäischen Union und der Globalen Gruppe für Migrationsfragen der Vereinten Nationen sowie anderen internationalen Organisationen bereit, um gut durchdachte rechtstaatliche und beständige Lösungen im Sinne der Migranten zu finden.

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