von ILO-Generaldirektor Guy Ryder
Wir brauchen Neues Denken zur Arbeitsmigration
In dieser Woche findet bei den Vereinten Nationen in New York der Dialog auf hoher Ebene über internationale Migration und Entwicklung statt. Eine gute Gelegenheit, um dringliche Anliegen zu besprechen: Wie können wir erreichen, dass die weltweite Arbeitsmigration positive Auswirkungen, sowohl für die Herkunftsländer, als auch für die Zielländer hat?
Es gibt schätzungsweise 232 Millionen Wanderarbeitnehmer weltweit, ihre Anzahl wächst aus verschiedenen Gründen: veränderte demographische Trends, steigende wirtschaftliche Ungleichgewichte, politische Instabilität und (unvorhergesehene) Umweltkrisen.
Die meisten Migranten verlassen ihre Herkunftsländer nicht aus freien Stücken: Zu wenige menschenwürdigen Arbeitsplätzen und mangelnde Einkommensmöglichkeiten zwingt sie oftmals zur Auswanderung. Sie treten ihre Reise häufig verzweifelt und unter gefährlichen Bedingungen an. Bei Ankunft am neuen Zielort, oder selbst wenn die Wanderarbeitnehmer zurückkehren in ihr Herkunftsland, sind sie gefährdet für alle Arten von Diskriminierung.
Frauen, Jugendliche, schlecht ausgebildete Arbeitnehmer und diejenigen mit irregulärem Status sind besonders anfällig für Ausbeutung. Oftmals werden ihnen ihre grundlegenden Rechte bei der Arbeit, wie Vereinigungsfreiheit, das Recht auf Kollektivverhandlungen, das Recht auf Nichtdiskriminierung und Mindestlohn vorenthalten. Im schlimmsten Fall werden sie Opfer von Zwangsarbeit und Menschenhandel.
Wanderarbeitnehmer besetzen dennoch eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft. Sie kaufen Waren und Dienstleistungen, zahlen Steuern und gründen kleine Unternehmen und schaffen so Arbeitsplätze. Und sie senden Geld zur Unterstützung ihrer Familien und Gemeinschaften nach Hause: mehr als 400 Milliarden Dollar sind im Jahr 2012 in die Entwicklungsländer geflossen.
Die Anzahl der Menschen, die zum Zwecke der Arbeitsaufnahme ihre Herkunftsländer verlassen müssen, wird voraussichtlich auch zukünftig ansteigen. Der derzeitige Zustand der Weltwirtschaft und die Zukunftsperspektive – mit einem geschätzten globalen Anstieg der Arbeitslosigkeit von derzeit 202 Millionen auf mehr als 208 Millionen Menschen bis 2015 – wird Migration zudem komplexer machen. Dies bedeutet eine enorme Herausforderung für die internationale Gemeinschaft. Es eröffnet aber auch neue Möglichkeiten, wie wir besser mit Arbeitsmigration umgehen.
Wir diskutieren jetzt die Globale Entwicklungsagenda, die den Milleniumsentwicklungszielen im Jahr 2015 folgen wird. Wir können Migranten nicht ihrem schweren Schicksal überlassen, unter dem viele leiden. Migration gehört ins Zentrum dieser Diskussion.
Wir müssen dabei nicht von Grund auf neu beginnen. Bereits im Jahr 2006 nahm die ILO einen Multilateraler Rahmen für Arbeitsmigration an, der Empfehlungen für Prinzipien und Richtlinien bereithält, für ein auf Rechten basierendes Vorgehen zur Migration. Er enthält Beispiele guter Praxis, die verschiedene Länder angewandt haben. Der Multilaterale Rahmen ist ein guter Startpunkt für die weitere Diskussion.
Im Mittelpunkt von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Regimes der Arbeitsmigration sollten die Internationalen Arbeitsstandards stehen. Somit werden Arbeitsministerien genauso wie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisation einbezogen, sie sind Schlüsselakteure der realen Wirtschaft.
Auf nationaler und regionaler Ebene wird immer noch zu wenig zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitnehmern getan. Besonders in Wirtschaftssektoren wie in der Landwirtschaft, bei der Hausarbeit und auf dem Bau, sind viele Wanderarbeitnehmer einem hohen Risiko ausgesetzt, sei es bei der Rekrutierung, bei den Arbeitsbedingungen, den Löhnen oder bei der sozialen Sicherheit.
Eine gute Politik zur Arbeitsmigration kann zu einer gerechteren Zukunft für alle führen: Weniger Diskriminierung, Unterstützung der Wanderarbeitnehmer, damit ihre Geldtransfers in neue Arbeitsplätze im Herkunftsland fließen, verbesserter Zugang zu Arbeitsmarktinstitutionen und Mindestlöhnen, Maßnahmen zur Verbesserung des Aufenthaltsstatus.
Wir müssen auch wissen, welche Politiken sich unter welchen Umständen bewährt haben. Dies kann Regierungen zu einem besseren Verständnis des Arbeitsmarkts verhelfen und Beschäftigungs- und Migrationspolitik neu aufstellen, damit alle Arbeitnehmer, einschließlich der Wanderarbeitnehmer davon profitieren.
Unsere Konferenz in dieser Woche in New York vor den Vereinten Nationen ist ein guter Zeitpunkt, um diese Angelegenheiten zu diskutieren. Lassen Sie uns an die Arbeit gehen.
Die meisten Migranten verlassen ihre Herkunftsländer nicht aus freien Stücken: Zu wenige menschenwürdigen Arbeitsplätzen und mangelnde Einkommensmöglichkeiten zwingt sie oftmals zur Auswanderung. Sie treten ihre Reise häufig verzweifelt und unter gefährlichen Bedingungen an. Bei Ankunft am neuen Zielort, oder selbst wenn die Wanderarbeitnehmer zurückkehren in ihr Herkunftsland, sind sie gefährdet für alle Arten von Diskriminierung.
Frauen, Jugendliche, schlecht ausgebildete Arbeitnehmer und diejenigen mit irregulärem Status sind besonders anfällig für Ausbeutung. Oftmals werden ihnen ihre grundlegenden Rechte bei der Arbeit, wie Vereinigungsfreiheit, das Recht auf Kollektivverhandlungen, das Recht auf Nichtdiskriminierung und Mindestlohn vorenthalten. Im schlimmsten Fall werden sie Opfer von Zwangsarbeit und Menschenhandel.
Wanderarbeitnehmer besetzen dennoch eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft. Sie kaufen Waren und Dienstleistungen, zahlen Steuern und gründen kleine Unternehmen und schaffen so Arbeitsplätze. Und sie senden Geld zur Unterstützung ihrer Familien und Gemeinschaften nach Hause: mehr als 400 Milliarden Dollar sind im Jahr 2012 in die Entwicklungsländer geflossen.
Die Anzahl der Menschen, die zum Zwecke der Arbeitsaufnahme ihre Herkunftsländer verlassen müssen, wird voraussichtlich auch zukünftig ansteigen. Der derzeitige Zustand der Weltwirtschaft und die Zukunftsperspektive – mit einem geschätzten globalen Anstieg der Arbeitslosigkeit von derzeit 202 Millionen auf mehr als 208 Millionen Menschen bis 2015 – wird Migration zudem komplexer machen. Dies bedeutet eine enorme Herausforderung für die internationale Gemeinschaft. Es eröffnet aber auch neue Möglichkeiten, wie wir besser mit Arbeitsmigration umgehen.
Wir diskutieren jetzt die Globale Entwicklungsagenda, die den Milleniumsentwicklungszielen im Jahr 2015 folgen wird. Wir können Migranten nicht ihrem schweren Schicksal überlassen, unter dem viele leiden. Migration gehört ins Zentrum dieser Diskussion.
Wir müssen dabei nicht von Grund auf neu beginnen. Bereits im Jahr 2006 nahm die ILO einen Multilateraler Rahmen für Arbeitsmigration an, der Empfehlungen für Prinzipien und Richtlinien bereithält, für ein auf Rechten basierendes Vorgehen zur Migration. Er enthält Beispiele guter Praxis, die verschiedene Länder angewandt haben. Der Multilaterale Rahmen ist ein guter Startpunkt für die weitere Diskussion.
Im Mittelpunkt von konkreten Maßnahmen zur Verbesserung des Regimes der Arbeitsmigration sollten die Internationalen Arbeitsstandards stehen. Somit werden Arbeitsministerien genauso wie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisation einbezogen, sie sind Schlüsselakteure der realen Wirtschaft.
Auf nationaler und regionaler Ebene wird immer noch zu wenig zum Schutz der Rechte von Wanderarbeitnehmern getan. Besonders in Wirtschaftssektoren wie in der Landwirtschaft, bei der Hausarbeit und auf dem Bau, sind viele Wanderarbeitnehmer einem hohen Risiko ausgesetzt, sei es bei der Rekrutierung, bei den Arbeitsbedingungen, den Löhnen oder bei der sozialen Sicherheit.
Eine gute Politik zur Arbeitsmigration kann zu einer gerechteren Zukunft für alle führen: Weniger Diskriminierung, Unterstützung der Wanderarbeitnehmer, damit ihre Geldtransfers in neue Arbeitsplätze im Herkunftsland fließen, verbesserter Zugang zu Arbeitsmarktinstitutionen und Mindestlöhnen, Maßnahmen zur Verbesserung des Aufenthaltsstatus.
Wir müssen auch wissen, welche Politiken sich unter welchen Umständen bewährt haben. Dies kann Regierungen zu einem besseren Verständnis des Arbeitsmarkts verhelfen und Beschäftigungs- und Migrationspolitik neu aufstellen, damit alle Arbeitnehmer, einschließlich der Wanderarbeitnehmer davon profitieren.
Unsere Konferenz in dieser Woche in New York vor den Vereinten Nationen ist ein guter Zeitpunkt, um diese Angelegenheiten zu diskutieren. Lassen Sie uns an die Arbeit gehen.