ILO at work: Ein Netzwerk gegen die moderne Sklaverei

Um Kinderarbeit, Zwangsarbeit und Menschenhandel zu beseitigen, bringt das ILO Global Business Network Forced Labour (GBNFL) Unternehmen aller Größen und Branchen zusammen. Im gemeinsamen Austausch und Vernetzen sollen sie voneinander lernen und hilfreiche Instrumente erproben und umsetzen.

Artikel | 11. Dezember 2019
Bei der Bekämpfung von Kinder- und Zwangsarbeit kommt den agierenden Unternehmen eine wesentliche Rolle zu. Denn wer ein globales Liefernetzwerk nutzt, trägt immer auch eine Verantwortung für die Arbeitsbedingungen in all seinen Teilen. Viele multinationale Unternehmen stellen sich dieser Verantwortung. Doch um Transparenz herzustellen und Arbeitsnormen durchzusetzen, sind sie nicht nur auf effektive eigene Strukturen angewiesen, sondern auch auf die Zusammenarbeit in firmenübergreifenden Netzwerken und Organisationen. Ein solches, besonders umfassendes Netzwerk ist das Global Business Network Forced Labour der ILO  (GBNFL). Es ermöglicht einer großen Bandbreite von Initiativen und Unternehmen, die sich dem Ende von Kinder- und Zwangsarbeit verschrieben haben, wichtige Informationen auszutauschen und voneinander zu lernen, ihre Maßnahmen zu koordinieren, und die tripartiten Strukturen der ILO zu nutzen, um Konflikte und Probleme präventiv zu lösen.

Zu den Schwerpunktzielen des Netzwerks zählen:

  • die Überprüfung und Anpassung der bestehenden Richtlinien und ILO-Instrumente sowie die Entwicklung anderer praktischer Instrumente zur Verhinderung von Zwangsarbeit und Menschenhandel
  • die Entwicklung und Implementierung von Trainingsmodulen für Führungskräfte und Lieferanten
  • faire Einstellungsverfahren auf der Grundlage der „fairen Rekrutierungskorridore", die von der ILO und ihren Partnerorganisationen in Südasien und dem Nahen Osten entwickelt wurden
  • Pilotversuche zur Erprobung von Interventionsmodellen zu Zwangsarbeit und Menschenhandel sowie zum "scaling-up" bereits bewährter Interventionen.
Die Mitgliedschaft steht global ausgerichteten Unternehmen offen, die daran interessiert sind, Zwangsarbeit und Menschenhandel in ihren Betrieben und Lieferketten zu verhindern. Die Meetings des Netzwerks richten sich an Führungskräfte, die für diese Themen direkt verantwortlich sind. Die interaktive Karte  verschafft einen Überblick über die vielen Initiativen, die sich in diesem Netzwerk bereits für ein Ende der modernen Sklaverei einsetzen.