ILO und UNICEF: Die Zahl der Kinder ohne kritischen Sozialschutz steigt weltweit
Am Mittwoch, dem 1. März hat die ILO gemeinsam mit UNICEF einen neuen Report veröffentlicht, der den Stand des sozialen Schutzes von Kindern weltweit untersucht. Der Bericht More than a billion reasons: The urgent need to build universal social protection for children hebt die verheerenden Auswirkungen eines fehlenden Sozialschutzes für Kinder hervor, insbesondere in den Bereichen Kinderarmut, Gesundheit, Bildung, Ernährung, Kinderehen und Kinderarbeit. Zudem wird berichtet, wie Kinder besonders unter der COVID-19 Pandemie, Inflation, Konflikten und Flucht sowie dem Klimawandel leiden.
Ein neuer Bericht warnt, dass multiple Krisen noch mehr Kinder in die Armut stürzen werden. Der Ausbau des Sozialschutzes für Kinder ist daher dringend erforderlich.
Genf / New York. Die Zahl der Kinder ohne Zugang zu sozialem Schutz nimmt von Jahr zu Jahr zu, wodurch sie dem Risiko von Armut, Hunger und Diskriminierung ausgesetzt sind. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, der heute von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF veröffentlicht wurde.
Der Report „Mehr als eine Milliarde Gründe: Die dringende Notwendigkeit, einen universellen Sozialschutz für Kinder aufzubauen“ warnt davor, dass zwischen 2016 und 2020 weitere 50 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 15 Jahren nicht von kritischem Sozialschutz – insbesondere Kindergeld (als Gutschrift oder Steuervorteil) – abgedeckt wurden. Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der Kinder unter 15 Jahren ohne Sozialschutz weltweit auf 1,46 Milliarden.
Dem Bericht zufolge ist die Abdeckung mit Kinder- und Familienleistungen in allen Regionen zwischen 2016 und 2020 gesunken oder hat stagniert. Derzeit ist kein Land auf dem Pfad, substanziellen Sozialschutz für alle bis 2030 (SDG 1.3) zu erreichen. In Südamerika und der Karibik ist beispielsweise die Abdeckungsrate von ca. 51 % auf 42 % gefallen. Auch in vielen anderen Regionen ist der Sozialschutz geringer geworden oder ins Stocken geraten. Seit 2016 liegt in Zentral- und Südasien die Rate bei ca. 21 %, in Ost- und Südostasien bei 14 %, Westasien und Nordafrika bei 28 % und in Subsahara Afrika bei 11 %.
Ohne angemessenen Sozialschutz sind Kinder bedroht von Armut, Krankheit, fehlender Bildung, schlechter Ernährung und einem erhöhten Risiko von Kinderarbeit und Kinderehen. Weltweit leben ca. 356 Millionen Kinder in extremer Armut, also von weniger als 1,90 USD am Tag. Damit sind Kinder doppelt so häufig von extremer Armut bedroht wie Erwachsene. Etwa eine Milliarde Kinder leben in multidimensionaler Armut, das heißt ohne Zugang zu Bildung, Gesundheitssystemen, ausreichender Ernährung, Wasser und sanitären Einrichtungen.
Zudem hat die COVID-19 Pandemie gezeigt, dass ein ausreichender Sozialschutz ein entscheidender Faktor in der Krisenbewältigung ist. Fast alle Regierungen der Welt haben entweder bestehende Systeme rasch angepasst oder neue Sozialschutzprogramme zur Unterstützung von Kindern und Familien eingeführt, aber die meisten Länder haben es nicht geschafft, dauerhafte Reformen zum Schutz vor künftigen Schocks durchzuführen, so der Report.
Der Bericht hebt hervor, dass alle Länder unabhängig von ihrem Entwicklungsstand vor der Wahl stehen: entweder sie wählen die „High-Road“ Strategie und investieren in die Verbesserung der Sozialsysteme, oder sie wählen die „Low-Road“ Strategie, verpassen notwendige Investitionen und lassen Millionen von Kindern zurück.
Um den negativen Trend umzukehren, appellieren UNICEF und ILO an Politikerinnen und Politiker, die entscheidenden Schritte zum Erreichen von universellem Schutz für alle Kinder zu unternehmen. Dazu zählt:
Genf / New York. Die Zahl der Kinder ohne Zugang zu sozialem Schutz nimmt von Jahr zu Jahr zu, wodurch sie dem Risiko von Armut, Hunger und Diskriminierung ausgesetzt sind. Dies geht aus einem neuen Bericht hervor, der heute von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und UNICEF veröffentlicht wurde.
Der Report „Mehr als eine Milliarde Gründe: Die dringende Notwendigkeit, einen universellen Sozialschutz für Kinder aufzubauen“ warnt davor, dass zwischen 2016 und 2020 weitere 50 Millionen Kinder im Alter von 0 bis 15 Jahren nicht von kritischem Sozialschutz – insbesondere Kindergeld (als Gutschrift oder Steuervorteil) – abgedeckt wurden. Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der Kinder unter 15 Jahren ohne Sozialschutz weltweit auf 1,46 Milliarden.
Dem Bericht zufolge ist die Abdeckung mit Kinder- und Familienleistungen in allen Regionen zwischen 2016 und 2020 gesunken oder hat stagniert. Derzeit ist kein Land auf dem Pfad, substanziellen Sozialschutz für alle bis 2030 (SDG 1.3) zu erreichen. In Südamerika und der Karibik ist beispielsweise die Abdeckungsrate von ca. 51 % auf 42 % gefallen. Auch in vielen anderen Regionen ist der Sozialschutz geringer geworden oder ins Stocken geraten. Seit 2016 liegt in Zentral- und Südasien die Rate bei ca. 21 %, in Ost- und Südostasien bei 14 %, Westasien und Nordafrika bei 28 % und in Subsahara Afrika bei 11 %.
Ohne angemessenen Sozialschutz sind Kinder bedroht von Armut, Krankheit, fehlender Bildung, schlechter Ernährung und einem erhöhten Risiko von Kinderarbeit und Kinderehen. Weltweit leben ca. 356 Millionen Kinder in extremer Armut, also von weniger als 1,90 USD am Tag. Damit sind Kinder doppelt so häufig von extremer Armut bedroht wie Erwachsene. Etwa eine Milliarde Kinder leben in multidimensionaler Armut, das heißt ohne Zugang zu Bildung, Gesundheitssystemen, ausreichender Ernährung, Wasser und sanitären Einrichtungen.
Zudem hat die COVID-19 Pandemie gezeigt, dass ein ausreichender Sozialschutz ein entscheidender Faktor in der Krisenbewältigung ist. Fast alle Regierungen der Welt haben entweder bestehende Systeme rasch angepasst oder neue Sozialschutzprogramme zur Unterstützung von Kindern und Familien eingeführt, aber die meisten Länder haben es nicht geschafft, dauerhafte Reformen zum Schutz vor künftigen Schocks durchzuführen, so der Report.
Der Bericht hebt hervor, dass alle Länder unabhängig von ihrem Entwicklungsstand vor der Wahl stehen: entweder sie wählen die „High-Road“ Strategie und investieren in die Verbesserung der Sozialsysteme, oder sie wählen die „Low-Road“ Strategie, verpassen notwendige Investitionen und lassen Millionen von Kindern zurück.
Um den negativen Trend umzukehren, appellieren UNICEF und ILO an Politikerinnen und Politiker, die entscheidenden Schritte zum Erreichen von universellem Schutz für alle Kinder zu unternehmen. Dazu zählt:
- Investitionen in Kindergeld, ein bewährtes und kosteneffizientes Mittel zur Bekämpfung von Kinderarmut, um das Wohlergehen von Kindern sicherzustellen.
- Bereitstellung eines umfassenden Angebots für Familien durch nationale Sozialschutzsysteme. Dazu zählt auch der Zugang zu hochwertigen Gesundheits- und Sozialdienstleistungen sowie kostenlose oder bezahlbare Kinderbetreuung.
- Bildung eines rechtebasierten, inklusiven, geschlechterspezifischen und resilienten Sozialsystems, um Ungleichheit abzubauen und Frauen und Mädchen, minderjährige Migrant*innen und Kinderarbeiter*innen zu helfen.
- Sicherstellung einer nachhaltigen Finanzierung für Sozialschutz durch nationale Mittel und einem höheren Budget zum Schutz von Kindern.
- Stärkung von Sozialsystemen für Eltern und anderen Care-Arbeiter*innen durch die Sicherstellung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen sowie adäquaten Leistungen im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Schwangerschaft, Behinderung oder Ruhestand.