Globale Initiative für Menschenwürdige Arbeit für Jugendliche

Die Dynamik junger Menschen für den globalen Arbeitsmarkt freisetzen

Globale Partnerschaft zur Verbesserung der wirtschaftlichen Aussichten für junge Menschen am Arbeitsmarkt.

Nachricht | 1. Februar 2016
New York (ILO News) – Mitten in der weltweiten Beschäftigungskrise für Jugendliche – die sich durch beispiellose Arbeitslosigkeit und schlechte und niedrig bezahlter Jobs kennzeichnet – starten die Organisationen der Vereinten Nationen eine ehrgeizige Initiative zur Schaffung von menschenwürdiger Arbeit für Jugendliche und zur Unterstützung des Übergangs von der Schule in die Arbeitswelt.

Die Globale Initiative für menschenwürdige Arbeit für Jugendliche wurde am Hauptsitz der Vereinten Nationen von Guy Ryder, ILO-Generaldirektor zur Eröffnung des jährlichen UN Youth Forum mit auf den Weg gebracht.

Die Initiative - eine besondere Partnerschaft zwischen Regierungen, den Organisationen der Vereinten Nationen, Geschäftswelt, wissenschaftlichen Institutionen, Jugendorganisationen und weiteren Gruppen - will Handlungsmöglichkeiten verbreitern, neue Chancen und Wege für hochwertige Beschäftigung in der globalen Wirtschaft aufzeigen und „junge Menschen darin unterstützen, ihre Fähigkeiten auszubilden, um auf dem globalen Arbeitsmarkt zu bestehen“, so Guy Ryder.



Über 500 Delegierte und mehr als zwanzig Minister für Jugend nahmen am UN Youth Forum teil. Guy Ryder ermutigte alle Jugendliche, sich mit ganzer Kraft einzubringen und sich aktiv für den Wandel einzusetzen. „Eure Stimmen spiegeln die Erwartungen junger Menschen überall auf der Welt wider. Eure Stimmen zum Aufbau von inklusiven und nachhaltigen Gesellschaften müssen gehört und berücksichtigt werden, um Ungerechtigkeiten zu beseitigen und Wege des Frieden, Fortschritts und Wohlstand für alle zu ebnen“.

Doch die ernüchternde Wirklichkeit sieht so aus: „Heute sind zwei von fünf jungen Menschen im Erwerbsalter entweder arbeitslos oder arbeiten in Jobs, die so gering bezahlt werden, dass sie der Armut nicht entkommen. In dieser Falle - Armut trotz Arbeit - stecken nicht weniger als 169 Millionen junger Menschen. In Ländern mit niedrigem Einkommen ist die Situation noch schlimmer: neun von zehn jungen Arbeitern verbleiben in der informellen Wirtschaft, sporadisch, gering bezahlt und ohne jeden gesetzlichen Schutz“, so Guy Ryder.

Der Koordinierungsrat der Leiter der Organisationen des Systems der Vereinten Nationen setzt sich aus 29 Direktoren aus allen Organisationen der Vereinten Nationen zusammen und gibt der Initiative eine Schlüsselpriorität. Zudem wurde Jugendbeschäftigung ebenfalls als zentrales Ziel in der kürzlich verabschiedeten Entwicklungsagenda 2030 der Vereinten Nationen verankert.

Die Initiative will in Absprache mit Regierungen Strategien für Beschäftigung und arbeitsplatzwirksame Wirtschaftspolitik, soziale Inklusion und den Schutz von Arbeitsrechten fördern. Die Initiative nutzt hierfür die Expertisen der beteiligten Organisationen der Vereinten Nationen und anderer Partner und wird sich dabei auf „grüne Jobs“ für Jugendliche, qualitätsvolle Praktika, Erwerb von digitalen Fähigkeiten und den Aufbau technischer Hubs konzentrieren sowie junge Menschen in der ländlichen Wirtschaft unterstützen, den Übergang von der informellen in die formelle Wirtschaft erleichtern und junges Unternehmertum fördern.


Der Gesandte des Generalsekretärs für die Jugend, Ahmad Alhendawi sagte, dass „diese zeitgerechte Initiative, die Verpflichtung der Vereinten Nationen bekräftigt, Arbeitslosigkeit junger Menschen zu bekämpfen und menschenwürdiger Arbeit auf allen Ebenen prioritär zu fördern, damit sich das Potential der 1,8 Milliarden junger Menschen entfalten kann, das ist wegweisend für Entwicklung, Frieden und Sicherheit“.

Für junge Menschen erweist sich die Suche nach einem guten Arbeitsplatz als schwierig, da viele Jobs oftmals nicht den Erwartungen entsprechen. Während die Jugendarbeitslosigkeit sich in den Industrieländern leicht verbessert hat, ist der ansteigende Trend von temporärer Arbeit unter jungen Menschen ein sorgenvolles Zeichen auf größere zukünftige Schwierigkeiten.

Forschungen zeigen, dass das Fehlen guter Arbeitsplätze die Menschen zwingt, in der informellen Wirtschaft Arbeit zu suchen, oder Jobs zu akzeptieren, die unterhalb ihrer Qualifikation liegen. Das kann zu niedriger Produktivität führen und lässt Qualifikationen ungenutzt, verringert die Konkurrenzfähigkeit und erhöht die Gefahr für junge Menschen ganz aus dem Erwerbsleben zu fallen.

Das UN Youth Forum, ausgerichtet vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen ist eine zweitägige Veranstaltung, die junge Führungskräfte aus aller Welt zusammenbringt und als Forum für Jugendliche für den Dialog mit Regierungen dient. Das Forum trägt zur Erarbeitung politischer Strategien zur globalen Wirtschaft, zu Umwelt-und Sozialthemen bei.

Zum Abschluss sagte Guy Ryder, dass alle in dieser Initiative engagierten Partner „mit der schnellen technologischen Entwicklung und deren Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt, Schritt halten müssen. Verschiedene Qualifikationen auf unterschiedlichen Gebieten werden benötigt werden. Die Herausforderung besteht darin, immer wieder neue und innovative Lösungen zu finden, wenn wir die Zukunft der Arbeit sehen. Diese Herausforderung ist klar und unsere Antwort sollte ebenso klar und deutlich sein“.