G7 Konferenz der Arbeits- und Entwicklungsminister

ILO begrüßt G7-Engagement für faire Produktionsbedingungen in globalen Lieferketten

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) begrüßt das Engagement der G7-Länder für konkrete und nachhaltige Verbesserungen von Arbeitnehmerrechten und Arbeitsbedingungen in globalen Lieferketten.

Nachricht | 13. Oktober 2015
BERLIN - Aufbauend auf den Entscheidungen, die auf dem diesjährigen G7-Gipfel in Elmau gefällt wurden, einigten sich die G7-Arbeits- und Entwicklungsminister während einer zweitägigen Konferenz in Berlin auf gemeinsame Anstrengungen, um die Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, Umweltschutz und menschenwürdige Arbeit in globalen Lieferketten zu stärken und zu fördern.

Die Minister verabschiedeten zahlreiche Maßnahmen, darunter die Schaffung eines Vision Zero Fund für produzierende Länder. Der Funds wird den sozialen Dialog, die Anwendung der ILO-Standards zum Arbeitsschutz und zur Arbeitssicherheit sowie die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit in globalen Lieferketten fördern und unterstützen.
ILO-Zahlen zeigen, dass jährlich 2,3 Millionen Frauen und Männer durch arbeitsbedingte Unfälle und Krankheiten sterben. Die dadurch verursachten jährlichen Kosten betragen geschätzte vier Prozent des globalen Bruttosozialprodukts.

„Der Vision Zero Fund wird helfen, die inakzeptabel hohe Zahl von oftmals tödlichen Arbeitsunfällen und berufsbedingten Krankheiten zu reduzieren. Der Zugang zu globalen Lieferketten wird oft als wichtiger Schritt auf dem Weg zu weniger Armut in der Welt gesehen. Der Funds wird helfen, diesen Weg sicherer zu machen", so ILO-Generaldirektor Guy Ryder auf der Konferenz.

„Rund 450 Millionen Menschen arbeiten in globalen Lieferketten, direkt oder indirekt. Deren Leben konkret zu verbessern, haben sich die G7-Staaten in ihrer Vereinbarung zur Aufgabe gemacht. Zusammen mit Regierungen, Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen sowie weiteren Stakeholdern wird die ILO intensiv daran mitarbeiten."

In der Abschlusserklärung der G7-Minister wird der ILO in der Umsetzung des Vision Zero Funds die führende Rolle zugedacht. Erste Aktivitäten des Fonds werden  2016 starten.

ILO-Generaldirektor Ryder begrüßte außerdem die Einigung auf konkrete Maßnahmen für faire Produktionsbedingungen in kleinen und mittleren Unternehmen.

Die G7 Minister erklärten ihre Unterstützung bei der Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsagenda für 2030 und ihrer Entwicklungsziele und betonten ihre enge Zusammenarbeit mit Entwicklungsländern. Auch wurde der Bedarf an besseren Verbraucherinformation und verstärkter Förderung von verantwortlichen Lieferketten anerkannt.