Weltaidstag 2014

Menschenwürdige Arbeit und soziale Absicherung können Versorgungslücken schließen

Erklärung von ILO-Generaldirektor Guy Ryder zum Weltaidstag 2014

Nachricht | 28. November 2014
Für Menschen, die mit HIV leben, sind die Arbeitslosenraten dreimal höher als im nationalen Durchschnitt. „Schließen wir die Versorgungslücke“ – das Thema des diesjährigen Weltaidstages – dient als Mahnung, uns daran zu erinnern, dass wir trotz vieler Fortschritte, einige Bevölkerungsgruppen mit einem erhöhten Infektionsrisiko zurückgelassen haben.

Nur wenn wir die Bedürfnisse dieser Bevölkerungsgruppen wirksam berücksichtigen, können wir unser Ziel, AIDS bis 2030 zu überwinden, erreichen. Das schließt menschenwürdige Arbeit und die Respektierung von Arbeitsrechten und sozialen Schutz für die Betroffenen ein.

HIV-bezogene Diskriminierung, geschlechterbasierte Gewalt und Ungleichheit bleiben die Haupthindernisse, um den HIV-Status testen zu lassen. Im Jahr 2013 lebten 19 Millionen von geschätzten 35 Millionen mit HIV – mehr als die Hälfte wissen somit nicht um ihren HIV-Status.

Wenn Stigmatisierung und Diskriminierung vorherrschen, nehmen Arbeiternehmer weniger wahrscheinlich Informationen über Tests und Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch; aus Angst, Arbeitsplatz und Auskommen zu verlieren. Die Menschen müssen über ihren HIV-Status Bescheid wissen, so dass sie behandelt werden können, und die weitere Ausbreitung des Virus verhindert wird.

Um dieser Herausforderung anzunehmen, hat die ILO in Zusammenarbeit mit UNAIDS und anderen Partnern die VCT@Work Initiative ins Leben gerufen. Bis heute hat die Initiative mehr als eine Millionen Arbeitnehmer erreicht und fast 500.000 mobilisiert, sich testen zu lassen, 37 Prozent waren Frauen.

Der UNAIDS World Aids Report 2014 zeigt, wie erfolgreich wir in unserem Bestreben waren, HIV offen anzusprechen und die Verschwiegenheit zu durchbrechen. Aber wir werden auch daran erinnert, dass wir noch einen bedeutenden Teil erledigen müssen, wenn wir AIDS bis zum Jahr 2030 überwinden wollen.

Angemessener sozialer Schutz ist Teil dieser unerledigten Aufgaben. Sozialer Schutz muss auf Menschen mit HIV und ihre Familien ausgeweitet werden, weil dies ihre wirtschaftliche Sicherheit verbessert und Zugang zu wirksamer HIV-Behandlung ermöglicht.

Wir müssen zur Überwindung von AIDS bis zum Jahr 2013 unseren Blick auch auf die nachhaltige Entwicklungsagenda nach 2015 konzentrieren. Unsere Anstrengungen für die am meisten gefährdeten Gruppen und für diejenigen, die bisher keinen Zugang zur Behandlung habe, müssen erweitert und beschleunigt werden. Die Beseitigung von HIV-bezogenem Stigma und Diskriminierung sowie Förderung von Beschäftigung und sozialen Schutz für Menschen mit HIV ist ein wesentlicher Teil unseres Handelns.

Wenn wir am heutigen Weltaidstag bedenken, was wir bereits alles geschafft haben, lassen sie uns weiter Fahrt aufnehmen und die noch bestehenden Versorgungslücken schließen. Lassen Sie uns AIDS bis 2030 überwinden.