„Bündnis für nachhaltige Textilien“

Textilbündnis: ein wichtiger Baustein im Kampf gegen menschenunwürdige Arbeit

Zu der heutigen Gründung des „Bündnisses für nachhaltige Textilien“ durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erklärt Dr. Annette Niederfranke, Direktorin der Repräsentanz der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Deutschland:

Nachricht | 16. Oktober 2014
Das Textilbündnis ist ein wichtiger Baustein im Kampf gegen menschenunwürdige Arbeit in der weltweiten Textilproduktion und unterstützt das große globale Ziel der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), Arbeits- und Sozialstandards weltweit durchzusetzen. Kluges, abgestimmtes, und gemeinsames Handeln im nationalen und internationalen Bereich trägt zu menschenwürdiger Arbeit in den produzierenden Ländern bei und schärft die Bereitschaft der Konsumenten in Deutschland, Kleidung zu kaufen, die unter menschenwürdigen Arbeitsbedingungen entstanden ist.

Die ILO unterstützt nachhaltig die Initiative der Bundesregierung, vor allem die gemeinsame Plattform des Aktionsbündnisses der Textil- und Bekleidungsindustrie, des Handels, der Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft, sich auf verbindliche soziale Standards für die Wertschöpfungskette im Textilbereich zu verständigen und diese schrittweise umzusetzen.

Das Textilbündnis ergänzt die internationalen Anstrengungen, die die ILO insbesondere als Reaktion auf den Zusammensturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza im April 2013 unternommen hat. So hat die ILO gemeinsam mit der Europäischen Union, der Regierung von Bangladesch, den Sozialpartnern und anderen Stakeholdern einen Vertrag zur Verbesserung von Arbeitsrechten, Arbeitsbedingungen und Arbeitssicherheit in Bangladeschs Textilfabriken auf den Weg gebracht.

Die ILO fungiert zudem als neutraler Vorsitz des privatwirtschaftlichen Abkommens über Gebäude- und Brandschutz zwischen internationalen Gewerkschaften, zahlreichen nationalen Gewerkschaften aus Bangladesch und dem Handel, das bislang von rund 120 global agierenden Bekleidungsunternehmen aus rund 20 Staaten in Europa, Nordamerika, Asien und Australien unterzeichnet wurde.

Textilindustrie in Bangladesch